[vz-dev] Smart-Grid , ja gern - aber woher kommen die Informationen ?

Roland Kletzing devzero at web.de
Mon Oct 18 22:02:54 CEST 2010


danke für die aufschlussreichen INfos !


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From: "Mathias Dalheimer" <dalheimer at itwm.fhg.de>
Sent: Monday, October 18, 2010 11:13 AM
To: "volkszaehler.org" <volkszaehler-dev at lists.volkszaehler.org>
Subject: Re: [vz-dev] Smart-Grid , ja gern - aber woher kommen die 
Informationen ?

> Hallo,
>
> Justin Otherguy wrote:
>> Am 15.10.2010 um 23:46 schrieb Roland Kletzing:
>>> Wo kann ich , stand heute, eigentlich die für ein Smart-Grid
>>> nötigen Produktions/Verbrauchs/Netzlast-Informationen abrufen ? Wie
>>> steht es um die Netzauslastung in
>>> ->Deutschland/->NRW/->Köln/->Südstadt? Was kann ich tun, wenn ich
>>> JETZT schon "Smart Grid" will, d.h. meine Verbraucher in Eigenregie
>>> "netz- und erzeugerfreundlich" betreiben möchte ?
>> nach meinem Verständnis regelt das jeder Versorger selbst. Sprich:
>> die von Dir angesprochene Angleichung wird nicht global oder regional
>> durchgeführt, sondern pro EVU.
>
> Genauer: Der Verteilnetzbetreiber (VNB) regelt die Netzstabilität in
> seinem Bereich, was wiederum einen bzw. mehrere Bilanzkreise umfasst.
> Die Strommengen werden dabei an "Übergabepunkten" zwischen den einzelnen
> Verteilnetzen und den Transportnetzen gemessen und abgerechnet.
>
>> In Bezug auf die Verrechnung Öko-/Atomstrom ist das ja derzeit schon
>> so: jedes EVU speist die Menge (und die Art!) an Strom ein, die seine
>> Kunden abnehmen. Künftig wird das präzisiert durch eine direkte
>> Messung des realen Abnahme per Smart Meter direkt beim Verbraucher -
>> so zumindest mein Verständnis (ich lass mich da gerne korrigieren).
>
> Jein. Der Verteilnetzbetreiber wird quasi vom Stromvertrieb (z.B.
> Lichtblick) mit dem Kauf entsprechender Stromarten beauftragt, die
> Abrechnung erfolgt momentan über Standardlastprofile im
> Privatkundenbereich. Der Einkauf des VNBs ist also quasi von seinen
> Erträgen vollkommen losgelöst: Langfristig macht der Verträge mit
> einzelnen Kraftwerken, mittel- und kurzfristig über Terminkontrakte an
> der EEX, auf tagesfrist am Spotmarkt der EEX. Dort muss Ökostrom
> vorrangig gehandelt werden (Merrit Order etc., das führt dazu, dass
> Ökostrom den Strompreis an der Börse senkt. Interessant in Sachen
> Atomstrom ist billig.)
>
>>> Ich würde mich nicht wundern, wenn das tatsächlich schwierig ist an
>>> solche Informationen zu kommen, denn Versorger/Netzbetreiber
>>> dürften doch ggf. wenig Interesse daran haben, wenn man ihnen "in
>>> die Karten" schauen kann !?
>> korrekt; es stellt sich auch die Frage, aus welchem Grund die
>> Versorger/Betreiber diese Info bereitstellen sollten. Wieso sollten
>> sie?
>
> An der EEX bekommst du die Strommengen und -Preise für den Spotmarkt. Da
> der Spotmarkt von den EEG-Strommengen dominiert wird, ist das ein ganz
> gutes "Steuersignal" für ökologisches Demand-Side Management. Andere
> Informationen werden Dir nicht zugänglich gemacht, denn das würde
> Wettbewerbern auf der EEX ja die Möglichkeit zur Spekulation gegen den
> VNB geben (Stichwort Kollusion, das einzig sinnvolle, was die
> Spieltheorie IMHO hervorgebracht hat :-))
>
> Dazu kommt: Viele VNB sind zu klein, um direkt an der EEX zu handeln.
> Die bilden Einkaufsgesellschaften mit anderen VNBs. Mit anderen Worten:
> Alles etwas kompliziert. Wir können Ende des Monats versuchen, beim
> Elektrocamp eine Session dazu zu machen - ich lade mal meine
> Finanzmathematiker dazu ein.
>
> Schönen Gruß,
> -Mathias
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