[vz-users] Komplexe Messdatenauswertung für PV-Anlage

Tilman Glötzner tilman_1 at gloetzner.net
So Mai 22 22:36:59 CEST 2022


Hallo Thomas

On 22.05.22 10:41, Thomas Höpfner wrote:
> Hallo Tilman,
>
>> Am 21.05.2022 um 10:54 schrieb Tilman Glötzner <tilman_1 at gloetzner.net>:
>>
>> Hallo
>>
>> ich würde gerne abschätzen, in wie weit ich meine Eigenverbrauchsquote
>> durch den Einbau einer zusätzliche Batterie in die Solaranlage
>> verbessern kann. Ladestand, Verbrauch aus dem Netz, und Einspeisung in
>> das Netz zeichne ich mit volkszaehler auf.
> Seit wann hast du Daten?

Unterschiedlich:

Den Ladestand habe ich  seit dem 21 Februar 2022. Für die Daten davor 
könnte ich aber mit den Daten aus dem SolarEdge-Portal des 
Wechselrichters arbeiten.

Verbrauch im Haus erhebe ich seit dem 29.Juni 2021.

Und die eingespeiste und bezogene Energie (vom Stromzähler) erhebe ich 
seit dem 16.4.2021.

In Betrieb genommen wurde die Anlage Ende Februar 2021, d.h. ab dem 
1.März 2021 sind Messdaten aus dem SolarEdge-Portal vorhanden. Genauer 
sind aber die Daten vom Stromzähler -- und da nach dem Stromzähler 
abgerechnet wird, repräsentiert diese (für mich) auch die "absolute 
Wahrheit" :-)

Das bringt unser aber zur eigentlich Frage: Welche Zeiträume sind 
überhaupt interessant? Im Winter erzeugt die Anlage so wenig Energie, 
dass die Batterie nicht geladen werden (bzw. aus dem Netz auf den 
Mindestladestand geladen wird, um Tiefentladung zu verhindern). Im 
Sommer kommen wir aufgrund der kürzen Nächte und der hohen Produktion 
bereits mit der jetzigen Batterie durch die Nacht. Damit sind Frühling 
und Herbst interessant. Hier wird die bestehende Batterie tagsüber voll 
geladen und Überschuss eingespeist, läuft  aber nachts leer, weil der 
Stromverbrauch (Heizung) noch höher ist und die Nächte länger. Das geht 
mit unserer Anlage ab Ende Februar so langsam los.


>> Dazu würde ich eine komplexe Abfrage benötigen. Lässt sich diese mit
>> Volkszaehler bzw. der Api und ggf mit einen externen Programm realisieren?
> Externe Programme sind sicherlich notwendig. Ein Problem ist mit VZ sieht man die Vergangenheit, beim Verbrauch ist das OK. Der ändert sich nicht schlagartig. Anders die Erzeugung.
Das macht nichts, denke ich. Klar fällt die Erzeugung über die Jahre 
hinweg durchaus unterschiedlich aus (siehe zum Beispiel Mai dieses und 
letztes Jahr). Aber es geht ja auch um eine grobe Abschätzung und es 
wird auf die Folgejahre in etwa übertragbar sein.  Und bei uns ist es 
eher der Verbrauch, bei dem ich in Zukunft Änderungen erwarte (z.B. ggf. 
Wärmepumpe, elektrisches Warmwasser im Sommer mittels Solarenergie etc)
>> 1) Ermittlung des Verbrauchs, der  eingspart werden könnte:
>>
>> Für alle Messewerte eines Tages:
>>
>>   if (Ladezustand < 11% und (Netzbezug ungefähr gleich Verbrauch)) dann
>> integriere Netzbezug
>>
>> Anmerkung: der Ladezustand, ab dem die PV-Anlage das Laden einstellt und
>> nur noch Strom aus dem Netz bezieht, ist im Bereich 9%-11%, d.h. nicht
>> immer gleich. Die zweite Bedingung soll das berücksichtigen
>>
>> 2) Kann die Energie tatsächlich eingespart werden, d.h. wurde am Tag
>> zuvor Überschuss eingespeist, der mit einer zusätzlich Batterie am
>> Folgetag verwendbar wäre?
>>
>>   if   Netzbezug[Tag] - Einspeisung[Tag-1] >= 0
>>
>> // nur ein Teil der verbrauchten Energie kann aus der Einspeisung am Tag
>> zuvor gedeckt werden
>>
>>     zusätzlich_selbstverbrauchte_Energie +=  Einspeisung[Tag-1]
>>
>>   else
>>
>> // die verbrauchte Energie kann aus der Einspeisung vom Tag zuvor
>> vollständig gedeckt werden
>>
>>     zusätzlich_selbstverbrauchte_Energie +=  Netzbezug[Tag]
>>
>>   fi
> Ich persönlich denke anders:
> Beziehe ich Nachts Strom aus den Netz?
> Habe ich tagsüber Strom Eigespeist?
> Einspeisung ist bei den Aktuellen Preisen nicht sehr Attraktiv.
Stimmt, und um die Energiewende zu pushen, wäre der Gesetzgeber gut 
beraten, auch bei der Einspeisevergütung Marktwirtschaft einzuführen. 
Ggf. würde es sich dann für mehr Anlagenbetreiber lohnen, Batterien 
anzuschaffen und aus den Batterien ins Netz einzuspeisten um dasselbe zu 
stützen. Heute ist das Einspeisen aus Batterien nicht erlaubt (und auch 
nicht rentabel)
> Ich würde also abschätzen wie groß der Speicher sein müsste um über Nacht zu kommen.

stimmt, ich berücksichtige die Kapazität der Zusatzbatterie nicht, d.h. 
ich gehe davon aus, dass ich mit einer Zusatzbatterie gross genug ist um 
auf jeden Fall meinen Energiebedarf über die Nacht zu decken  (sofern am 
Tag zuvor genug Energie erzeugt und in der Batterie gespeichert wurde). 
Und falls noch Energie "übrig" ist, die noch eingespeist werden könnte, 
berücksichtige ich das auch nicht. Konkret würde ich eine zweite RESU-10 
an den Wechselrichter hängen. Dann habe ich zwar vorraussichtlich 
"zuviel" Kapazität -- aber die Teile altern und ich rechne mit 
steigendem Energieverbrauch (und auch steigenden Energiepreisen)

>> Und noch eine Anmerkung:
>>
>> Bitte keine Diskussion darüber, ob zusätzliche Batterien wirtschaftlich
>> sinnvoll sind -- das ist nicht Teil der Fragestellung!
> Wer darauf eine pauschale Antwort (ja/nein) geben will hat keine Ahnung. Das ist von zu vielen Faktoren abhängig.

Allerdings, das sehe ich genau so. Aber es gibt sie, die Leute, die eine 
pauschale Antwort auf Fragen haben, die man gar nicht gestellt hat.

In meinem Fall hat es sowohl etwas mit der Erwartung auf mehr 
Energiebedarf auch Nachts als auch mit Bequemlichkeit in den 
Übergangszeiten zu tun: Ich möchte ja doch auf Batterie möglichst früh 
im Jahr durch die Nacht kommen. Das erfordert aktives "Management" der 
Verbraucher -- und der Benutzer der Verbraucher, die das aber eher 
anstrengend finden :-) Mit einer zusötzlichen Batteriekapazität könnte 
ich dem Treiben meiner Familie entspannter zuschauen :-) Der Lebensdauer 
der Batterien sollte es auch zuträglich sein, wenn diese nicht seltener 
einen vollen Entlade/Ladezyklus durchfahren. Etwas mit Experimentieren 
hat es auch zu tun. Die daraus resultierende Ineffizienz und die 
entstehenden Kosten nehme ich dafür in Kauf.

Viele Grüße

Tilman

On 22.05.22 10:41, Thomas Höpfner wrote:
> Hallo Tilman,
>
>> Am 21.05.2022 um 10:54 schrieb Tilman Glötzner <tilman_1 at gloetzner.net>:
>>
>> Hallo
>>
>> ich würde gerne abschätzen, in wie weit ich meine Eigenverbrauchsquote
>> durch den Einbau einer zusätzliche Batterie in die Solaranlage
>> verbessern kann. Ladestand, Verbrauch aus dem Netz, und Einspeisung in
>> das Netz zeichne ich mit volkszaehler auf.
> Seit wann hast du Daten?
>
>> Dazu würde ich eine komplexe Abfrage benötigen. Lässt sich diese mit
>> Volkszaehler bzw. der Api und ggf mit einen externen Programm realisieren?
> Externe Programme sind sicherlich notwendig. Ein Problem ist mit VZ sieht man die Vergangenheit, beim Verbrauch ist das OK. Der ändert sich nicht schlagartig. Anders die Erzeugung.
>
>> 1) Ermittlung des Verbrauchs, der  eingspart werden könnte:
>>
>> Für alle Messewerte eines Tages:
>>
>>   if (Ladezustand < 11% und (Netzbezug ungefähr gleich Verbrauch)) dann
>> integriere Netzbezug
>>
>> Anmerkung: der Ladezustand, ab dem die PV-Anlage das Laden einstellt und
>> nur noch Strom aus dem Netz bezieht, ist im Bereich 9%-11%, d.h. nicht
>> immer gleich. Die zweite Bedingung soll das berücksichtigen
>>
>> 2) Kann die Energie tatsächlich eingespart werden, d.h. wurde am Tag
>> zuvor Überschuss eingespeist, der mit einer zusätzlich Batterie am
>> Folgetag verwendbar wäre?
>>
>>   if   Netzbezug[Tag] - Einspeisung[Tag-1] >= 0
>>
>> // nur ein Teil der verbrauchten Energie kann aus der Einspeisung am Tag
>> zuvor gedeckt werden
>>
>>     zusätzlich_selbstverbrauchte_Energie +=  Einspeisung[Tag-1]
>>
>>   else
>>
>> // die verbrauchte Energie kann aus der Einspeisung vom Tag zuvor
>> vollständig gedeckt werden
>>
>>     zusätzlich_selbstverbrauchte_Energie +=  Netzbezug[Tag]
>>
>>   fi
> Ich persönlich denke anders:
> Beziehe ich Nachts Strom aus den Netz?
> Habe ich tagsüber Strom Eigespeist?
>
> Einspeisung ist bei den Aktuellen Preisen nicht sehr Attraktiv.
> Ich würde also abschätzen wie groß der Speicher sein müsste um über Nacht zu kommen.
>
>> Und noch eine Anmerkung:
>>
>> Bitte keine Diskussion darüber, ob zusätzliche Batterien wirtschaftlich
>> sinnvoll sind -- das ist nicht Teil der Fragestellung!
> Wer darauf eine pauschale Antwort (ja/nein) geben will hat keine Ahnung. Das ist von zu vielen Faktoren abhängig.
>
>
>> Vielen Dank und viele Grüße
>>
>> Tilman
>>
> Thomas


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